Donnerstag, 29. November 2007

sail on silvergirl


Weißt du, es gibt nichts was mir das alles wegnehmen könnte. Trotzdem schmerzt es immer noch so sehr, und viele Nächte beginnen damit, dass mich in den schlaf heule, weil du mir so fehlst.
Wer könnte dich in Worte fassen.
Du hast einen so großen Anteil an meiner Seele, du bist für soviel verantwortlich was ich bin! Wo bist du hingegangen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand eine schönere Kindheit hatte als wir. Der Vergleich kam mir erst in den letzten Tagen, aber da fiel es mir dann auch wie schuppen von den Augen: dass du für uns das Bullerbü warst. Mit genau der heilen Welt die man als Kind braucht, mit genau den Abenteuern und Spinnereien und Notlügen und Sommerabenden mit Grillengesang.
Tausend Dinge, die mich an dich erinnern.
Wenn ich einen Sonnenuntergang sehe.
Singende Vögel... ohne dich wüsste ich keine einzige dieser tausend Stimmen zuzuordnen.
Himbeeren.
weihnachtsplätzchen.
Chanel Nr. 5.

Oft meine ich, ich höre dich sprechen, wenn ich grade besonders egoistisch war zum Beispiel, du hast mich so oft kritisiert, und ich hab dich in Gedanken so oft verflucht dafür.
Ich hab mir nur wenige Sachen mitgenommen von dir: Ein Päckchen Schwarz-Weiß-Fotos und zwei Tagebuchblätter. Und drei Karoblusen, die auch nach der dritten Wäsche noch nach dir duften. Niemand wird je so einmalig riechen wie du, hat sich total in mein Gehirn gebrannt.
Es waren Tausend Sachen, die ich dir jetzt so gern erzählen würde. Und ich weiß dass du viel davon voll scheiße finden würdest, weil du im Traum nicht dran gedacht hättest so was zu tun, aber ich glaube über vieles würdest du dich bestimmt riesig freuen.
Zum Beispiel hätte ich dir so gern noch von meinem Staatsexamen erzählt, und vor allem von dem federleichten Gefühl danach. An dem Tag wo ich’s geschrieben hatte, bist du gestorben.
Jedesmal wenn ich die Stiefel anziehe, denk ich an dich, und jedes Mal muss ich lächeln, weil ich mir vorstelle dass du den Kopf darüber schütteln würdest, dass wir die alten Teile ernsthaft anziehen. Aber so was bequemes hab ich vorher noch nie besessen!

Das Schlimmste war der Abschied.

Du wusstest genau, es dauert nicht mehr lang, du warst so cool. Ganz anders wie ich. Und du hast im Schlaf gelächelt. Das war das letzte was ich von dir in Erinnerung hab, dann hab ich die Tür hinter mir zugemacht.

Da wo du jetzt bist ist es hoffentlich warm. Wenn einer ans Paradies geglaubt hat, dann du.

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